Wussten Sie, dass es im Gebiet der heutigen Gemeinde Hüttenberg einmal neun, vielleicht sogar zehn Mühlen gab? Sie waren Jahrhunderte lang ein fester Bestandteil des bäuerlichen Wirtschaftslebens und unentbehrlich für die Bevölkerung. Hier wurde nicht nur das Getreide gemahlen, sondern auch Öl gepresst oder Stoff gewalkt. Die Hüttenberger Mühlen wurden mit der Wasserkraft von Wetzbach, Schwingbach oder Kleebach angetrieben. Über ein ausgeklügeltes System von Mühlgräben floss das – oft nur spärlich vorhandene – Wasser aus den Bächen in die Mühlenteiche.
Schon im Mittalter gab es eine Mühle in Hochelheim und mindestens eine in Rechtenbach. Im 16. Jahrhundert wurde die Mühle in Weidenhausen erbaut und zwei weitere in Hochelheim. Über die Mühlen von Reiskirchen fehlen schriftliche Quellen und damit auch die Informationen über ihre Erbauungszeit. Heute stehen von all diesen Mühlen nur noch vier: Die Franzenmühle in Reiskirchen, die Obermühle in Groß-Rechtenbach, die Kunstmühle und die Dorfmühle in Hochelheim.
Bis in die Neuzeit gab es auch in Hüttenberg den Mühlenbann, der die Einwohner eines Dorfes dazu zwang, ihren Mehlbedarf in einer bestimmten Mühle mahlen zu lassen, die aber nicht unbedingt die nächstgelegene sein musste. Ließen sie in einer anderen Mühle mahlen, hatten sie und auch der Müller mit hohen Strafen zu rechnen. 1764 wurde der Mühlenbann von der Regierung in Nassau-Weilburg aufgehoben und jeder konnte mahlen lassen, wo er wollte.

Die folgenden Artikel werden alle Mühlen von Hüttenberg, die es gab und noch gibt, näher vorstellen:

Die Plitschmühle in Weidenhausen

Die Kunstmühle in Hochelheim

Die Schlesingermühle in Hochelheim

Die Dorfmühle in Hochelheim

Die Franzenmühle in Reiskirchen

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