Bürger entwickeln Ideen für die „Neue Mitte Hüttenberg“
Große Beteiligung bei der Ideenwerkstatt am 21. Oktober 2025
Hier finden Sie die zehn Pläne Neue Mitte von den Gruppentischen
(Hüttenberg) Rund 130 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich am 21. Oktober 2025 aktiv an der Ideenwerkstatt „Neue Mitte Hüttenberg“ in den Hüttenberger Bürgerstuben. Im Rahmen der Hessischen Dorfmoderation hatte die Gemeinde eingeladen, um gemeinsam mit Fachleuten über die Zukunft der zentralen Fläche zwischen Sporthalle, Bürgerhaus, Feuerwehr und dem ehemaligen Schwimmbad zu beraten. Ziel des Abends war es, Ideen, Wünsche und konkrete Vorschläge für die Gestaltung der neuen Ortsmitte zu sammeln. Moderiert und begleitet wurde die Veranstaltung vom Team 360 mit André Haußmann, Dr. Andrea Soboth und dem Städtebauarchitekt Rainer Tropp.
Die Resonanz auf die Einladung war groß. An 10 Thementischen diskutierten die Teilnehmenden Fragen zur möglichen Entwicklung des Areals – Verkehr, Erreichbarkeit, Freiraumgestaltung, Nutzungsmöglichkeiten und Nachhaltigkeit. Auf vorbereiteten Lageplänen konnten sie ihre Ideen direkt eintragen oder mit Klebezetteln anbringen. Im Anschluss wurden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt und gemeinsam besprochen. Die Auswertung zeigt ein breites Spektrum an Anregungen – mit klaren Schwerpunkten.
Ein zentrales Anliegen vieler Teilnehmender war die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Alle Gruppen befürworteten die Einrichtung eines Zebrastreifens über die Hauptstraße im Eingangsbereich zur Sporthalle. Häufig genannt wurden außerdem der Wunsch nach einer Tempo-30-Zone, barrierearmen und gut beleuchteten Wegen, zusätzlichen Fahrradständern sowie ausreichend Parkplätzen – insbesondere für Veranstaltungen. Auch die multifunktionale Nutzung des Kirmesplatzes als Veranstaltungs- und Parkplatzfläche mit Strom- und Wasseranschluss wurde von allen Tischen positiv hervorgehoben. Zukunftsorientierte Ergänzungen wie Ladepunkte für E-Autos und E-Bikes fanden ebenfalls Unterstützung.
Der Bereich der Sporthalle wurde von allen Gruppen als sensibler Raum betrachtet. Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich ausdrücklich keine Überplanung der Halle und ihrer Randbereiche, um die sportliche Nutzung – insbesondere den Bundesliga-Handball – nicht einzuschränken. Auch beim ehemaligen Schwimmbad sprachen sich die Teilnehmenden mehrheitlich gegen eine Überbauung aus. Hier sollen Offenheit und Flexibilität für zukünftige Entwicklungen erhalten bleiben, verbunden mit einer verbesserten Wegeführung und Aufenthaltsmöglichkeiten.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Freiraumgestaltung und Aufenthaltsqualität. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Grünflächen und Beleuchtung statt versiegelter Bereiche, beschattete Sitzgelegenheiten, Spiel- und Bewegungsangebote für Kinder sowie Treffpunkte für alle Generationen. Besonders der Wunsch nach einem erlebbaren Bachzugang am Schwingbach und einem möglichen Kneippbecken wurde mehrfach betont. Auch Ideen wie eine kleine Bühne für Dorffeste, Boule- oder Beachvolleyballfelder, Kunst im öffentlichen Raum oder ein Wasserelement als Mittelpunkt fanden Anklang. Wichtig war zudem der wiederholt geäußerte Wunsch nach einem barrierefreien öffentlichen Toilettenhaus.
Im Anschluss an die Gruppenarbeit stellte Städtebauarchitekt Dipl.-Ing. Rainer Tropp sein städtebauliches Konzept als seine Idee von der Entwicklung des Areals vor. Seine Ideen waren zum Beispiel ein begrünter Vorplatz zur Hauptstraße mit Sitzgelegenheiten, Wasserspiel und Fahrradabstellflächen, der neue „Schwingbachpark“ mit Spazierwegen und Liegebänken sowie eine neue Gestaltung der Festplatzfläche, die Nutzungen für die Kirmes wie für Parkplätze zulassen. Auch die Energieversorgung des Areals wurde in seiner Studie thematisiert.
Bürgermeister Hölz dankte allen Teilnehmenden für ihr großes Engagement und die konstruktiven Beiträge. „Die Resonanz zeigt, wie sehr sich die Menschen in Hüttenberg mit der Zukunft ihres Ortes identifizieren. Gemeinsam schaffen wir eine Neue Mitte, die Leben, Begegnung und Bewegung fördert“, so Hölz.
Die Ergebnisse der Ideenwerkstatt werden derzeit vom Team 360 zusammengeführt und in das Kommunale Entwicklungskonzept (KEK) eingearbeitet, mit dem sich die Gemeinde Hüttenberg um die Aufnahme in die Hessische Dorfentwicklung 2026 bewerben will.
Bereits am 28. Oktober 2025 (um 18 Uhr) werden die zusammengefassten Ergebnisse in den Bürgerstuben vorgestellt. Weitere Veranstaltungen sind: Dorfrundgänge am 8.11.25 (10-12 in Hochelheim und 12-14 Uhr in Hörnsheim) und die Veranstaltung am 18.11.25 um 18 Uhr zur Vorstellung des KEK.
Die Hessische Dorfmoderation ist Teil des Landesförderprogramms „Hessische Dorfentwicklung“. Sie unterstützt Kommunen dabei, ihre Ortskerne zukunftsfähig zu gestalten und Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Planungsprozesse einzubeziehen. In Hüttenberg wird die Dorfmoderation und die Erstellung des Kommunalen Entwicklungskonzeptes (KEK) durch das Team 360 begleitet.
Text & Foto: Team 360